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Der Makers´CLUB mit HANS Brainfood und Florian Mann

11.10.2022

Thema Crowdinvesting - easy but not simple.

Regensburg 11. Oktober 2022 - als Start-up an Geld zu kommen ist in der Regel nie einfach, aber natürlich auch nicht unmöglich. Einer der Wege ist dabei "Crowdinvesting". Was es damit auf sich hat undwie es genau funktioniert erfuhren die knapp 70 Teilnehmer:innen beim Makers´CLUB am vergangenen Dienstag in der TechBase Regensburg.  

Wenn Jakob Graf,Gründer der HANS Brainfood GmbH, davon erzählt, wie er und sein Team in nur 48 Stunden rund 440.000 € sammelten, kann man schon einmal Gänsehaut bekommen. Während sie die ersten Schritte noch mit Crowdfunding machten, standen sie bei der nächsten Runde vor der großen Frage, wie es weitergehen soll. Ein einzelner Investor kam dabei für das Team erst einmal nicht in Frage, denn das hätte bedeutet einen Vorgesetzten zu haben, der die Entscheidungen des Teams mitbestimmen könnte. Nach vielen Gesprächen und Überlegungen kamen sie dann schließlich zu der Entscheidung, Crowdinvesting als Finanzierungsform genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei handelt es sich um eine Finanzierungsform, bei der sich zahlreiche Menschen mit unterschiedlich großen Geldbeträgen am Unternehmen beteiligen und so wiederum selbst am Unternehmenserfolg beteiligt werden. Scheitert das Unternehmen im worst case ist das Investment verloren - ist es erfolgreich profitieren die Supporter & das Unternehmen dafür umso mehr.

Doch wer jetzt glaubt, das Crowdinvesting simpel ist, hat sich getäuscht. Eine Crowdinvesting Kampagne läuft in der Regel über spezielle Plattformen. Und bevor es hier überhaupt losgehen kann stehen  erstmal zahlreiche To-Dos auf der Agenda: das Unternehmen wird umfassend und genau geprüft, Marketing Kampagnen werden geplant und finanziert und vor allem auch das eigene Netzwerk muss aktiviert werden, damit die Crowdinvesting Kampagne erfolgreich ist. Dieser Vorgang kann bis zu 3 Monate dauern. Umso überraschender für das Team, dass sie bereits vier Stunden nach Live Schaltung des Crowdinvestings 100.000 € an Investments auf dem Bildschirm sahen. Am Ende war der Erfolg sogar noch größer als erhofft. Anstatt der benötigten 400.000 € erreichte das Team rund 440.000 €. Und jetzt? HANS Brainfood machen weiter wie bisher: mit Herzblut arbeiten sie an IHREM Unternehmenserfolg und sind so mittlerweile in namhaften Supermärkten und Onlineshops vertreten.  

Aber auch Start-ups, die sich nicht für Crowdinvesting entscheiden, haben Möglichkeiten ihren Start mit Unterstützung zu finanzieren. Die für Start-ups zwar enorm wichtigen, aber im großen Vergleich kleinen Summen sind für  Banken sehr interessant, da sie großes Potential versprechen können. Die Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach eG hat beispielsweise ein großes Team, das ausschließlich für das Thema Unternehmensgründungen und Start-ups zuständig ist und Start-ups so optimal unterstützen kann.
Der Vorteil an einem Bankkredit? Die Banken halten sich in der Regel aus dem Unternehmensgeschäft raus und lassen den Start-ups soweit wie möglich freie Hand. Doch bis es zu einer Finanzierung kommt, steht auch hier erst einmal eine umfassende Prüfung auf dem Plan. Denn im Vergleich zu privaten Investoren verwalten Genossenschaftsbanken immer das Geld ihrer Kunden, nicht das eigene und sind somit besonders darauf bedacht, Investments mit dem größtmöglichen Potential und dem geringsten Risiko anzulegen. Im Fall von Start-ups bedeutet dies, nur gut durchdachte Unternehmen und Ideen zu unterstützen. Florian Mann, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Regensburg-Wenzenbach eG ging dabei auf einen wichtigen Punkt ein. Gut durchdacht bedeutet nämlich nicht nur eine innovative Idee zu haben, zig Forschungsergebnisse oder Prototypen vorweisen zu können, sondern vor allem eines: Kundenfokus. Denn das innovativste Produkt ist nichts wert, wenn es keinen Kunden dafür gibt. 
Wird aber auch dieser Punkt berücksichtigt und überzeugt das Start-up mit einem nachvollziehbaren Geschäftsmodell, so steht einer Finanzierung in der Regel nichts mehr im Weg.

Trotz dieser spannenden Impulse durfte auch bei dieser Makers´CLUB Ausgabe eines nicht fehlen: Die Pitches! Rund sechs mutige Teams trauten sich auf die Bühne und stellten ihre Ideen vor. Den Anfang machte dabei Benjamin Walter Naurath von der Fit für immer GmbH.  Mit ihrem Streamingportal bieten sie digitale Nachmittagsbetreuung für Altenheimbewohner in Form von maßgeschneiderten Videos an. Technisch wurde es dagegen bei Kapil Kotadiya von Gauravdeep Industries Limited sowie Constantin Vogel von ti4f. Eine nachhaltige und (zumindest für die Nutzer:innen) einfache Lösung für das Problem der Onlineretouren bieten dagegen das Team um Moritz Weiß von der Retury GmbHUnd den Abschluss machten schließlich zwei Start-ups, die sich im gleichen Themenbereich bewegen und doch einen komplett unterschiedlichen Fokus haben. Alen Purisic und sein Team von Velp Videounterstützen Unternehmen beim Social Media Marketing. Maximilian Knack und  Max Prochazka von SMILE. dagegen unterstützen Jugendliche und Eltern dabei einen gesunden Umgang mit Social Media zu erlernen, indem sie Kurse und Workshops an Schulen halten.

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